Direkt zum Inhalt | Direkt zur Navigation

Tunnel U6 in Stuttgart, Deutschland

Der Tunnel wurde in zwei Phasen in offener Bauweise erstellt. Die Betonage begann mit dem breitesten Querschnitt, in 10 m langen Abschnitten mit insgesamt 35 Takten und wurde dann bis zum Rampenbereich fortgesetzt.
Nach gut drei Jahren Bauzeit ist die Verlängerung der Stadtbahn U6  feierlich eröffnet worden. Sie fährt nun von Gerlingen über die Stuttgarter Innenstadt bis zum Flughafen.

Beschreibung

Mit der Verlängerung der U6 in Stuttgart von der derzeitigen Endhaltestelle Fasanenhof Schelmenwasen nach Süden erfolgt aktuell die Anbindung der wichtigen Verkehrsdrehscheiben Flughafen und Landesmesse an das Stadtbahnnetz der Landeshauptstadt. Für den Bau der Tunneldecke im Rahmen der Erstellung eines unterirdischen Teilabschnitts von der neuen Haltestelle Messe West bis zur Endhaltestelle Flughafen/Messe kam ein  individuell auf den veränderlichen Tunnelquerschnitt zugeschnittener, elektrisch verfahrbarer und hydraulisch absenkbarer Tunnelschalwagen MK zum Einsatz.

Der Flughafen und die Messe Stuttgart sind mit dem öffentlichen Personennahverkehr von der Stuttgarter Innenstadt aus lediglich mit der S-Bahn erreichbar. Um eine zusätzliche Anbindung an das Liniennetz des Verkehrsverbunds Stuttgart zu erreichen, wird die bestehende Stadtbahnlinie U6 im Auftrag der Stuttgarter Straßenbahn AG um etwas mehr als drei Kilometer von der Endhaltestelle Fasanenhof bis zum Flughafen/Messe verlängert. Hierfür wird die neue Trasse teilweise entlang der Bundesstraße B 27 in Richtung der Haltestellen Messe West und Flughafen/Messe geführt. Ab der Haltestelle Messe West senkt sich die oberirdische Trasse über ein 140 Meter langes Rampenbauwerk ab und mündet schließlich in einen 375 Meter langen, in offener Bauweise erstellten Tunnel, der sich bis zur neuen Haltestelle Flughafen/Messe erstreckt.

ULMA-Lösung

Im Rahmen des individuell auf die Baustellensituation in Stuttgart zugeschnittenen Schalungskonzepts wurde die Schalwagenkonstruktion auf Basis der Verwendung von MK-Riegeln von ULMA so ausgeführt, dass ein sicherer Abtrag der Lasten aus der Schalung in die Sohle über jeweils zwei Reihen von vertikalen Stützen erfolgt. Diese Stützen sind in Längsrichtung des Schalwagens ausgesteift, um die Gesamtkonstruktion zu stabilisieren und die längs verlaufenden Lasten aufzunehmen. Die vertikalen Lasten werden über die Fahrträger in die Gründung abgeleitet. Während des Betoniervorgangs erfolgt die Lastableitung über Hydraulikzylinder und Titan-Absenkkeile, während des Verfahrens über die Rollen des Schalwagens. „Um ein höchst mögliches Maß an Arbeitssicherheit zu garantieren, wurde der Schalwagen bereits in Rödermark zu transportfähigen Einheiten vormoniert“, erläutert Fiebig einen weiteren wesentlichen Vorteil des ULMA-Schalwagenkonzepts. „Dies hatte den Effekt, dass die untere Arbeitsebene und damit eine Absturzsicherung bereits zum Beginn der Betonage vollumfänglich zur Verfügung stand“, so Fiebig weiter.